Marcel Beyer ist Träger des Georg-Büchner-Preises (2016) und einer der bekanntesten deutschen Autoren der Gegenwart. Schon allein deshalb ist er immer wieder ein gern gesehener Gast in Universitäten. Dort kämpfen Literaturwissenschaftler immer noch gegen das Image des weltfremden Geisteswissenschaftlers, der zwischen staubigen alten Büchern sitzt. Experimente und spannende Versuche sollen neue Perspektiven eröffnen, indem der Hörsaal zum Labor umgewandelt wird: Bei sogenannten Poetikdozenturen und Werkstattgesprächen sind Autoren nicht nur Stargäste. Sie dienen den Forschern auch als Spiegelfläche, als Zeitzeugen oder als kommentierende Autoren, die ihr eigenes Werk prägnant erklären können.
Marcel Beyer ist selbst Literaturwissenschaftler und als solcher vertraut mit der akademischen Welt und dem literaturwissenschaftlichen Kommunikationsstil, ein typischer „gelehrter Dichter“ (poeta doctus). Diese Verbindung führt aber auch zu Distanz- und Rollenkonflikten zwischen Wissenschaftlern und Autoren, denen das neue Bonner Graduiertenkolleg „Gegenwart/Literatur“ in seinem Laborgespräch mit Marcel Beyer nachgehen will. Zusammen mit Beyer werden die Veranstaltungsorganisatoren Sonja Lewandowski und Dr. Johannes Franzen nicht nur die Rolle des zeitgenössischen Schriftstellers als Wissenschaftler einerseits und als Objekt der Wissenschaft andererseits diskutieren, sondern auch ihre eigene Forschung zur Gegenwartsliteratur kritisch reflektieren.
Informationen: Internet: www.grk-gegenwart.uni-bonn.de
Kontakt für die Medien:
Marlen Arnolds
Koordinatorin des DFG-Graduiertenkollegs 2291 Gegenwart/Literatur
Universität Bonn
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