In Deutschland sind etwa 1,8 Millionen Menschen von einem Vorhofflimmern betroffen und jedes Jahr kommende Tausende dazu. Mit steigendem Alter steigt die Häufigkeit dieser Herzrhythmusstörung und in der Altersgruppe über 85 Jahre ist rund jeder Zehnte von Vorhofflimmern betroffen. Dabei kommt es in den Herzvorhöfen zu sehr raschen, unkoordinierten elektrischen Impulsen. Das Herz kommt aus seinem Takt. Typische Anzeichen wie unregelmäßiger Puls, Herzstolpern, Atemnot oder Angstgefühl, treten häufig nicht auf. Daher erfahren viele Patienten erst dann von ihrer Erkrankung, wenn ein Schlaganfall bereits aufgetreten ist.
Aufgrund des unregelmäßigen Herzschlags können sich im Herz Blutgerinnsel bilden. Werden diese ausgeschwemmt und gelangen mit dem Blutstrom in den Kopf, verstopfen sie ein Hirngefäß. „Blutverdünner“ können das Entstehen von Blutgerinnseln im Herzen verhindern. Insbesondere bei den älteren Patienten mit dem höchsten Schlaganfallrisiko bei Vorhofflimmern erhält aber nicht jeder eine Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten.
Vorhofflimmern schwächt auch das Herz
Ein lange Zeit bestehendes Vorhofflimmern kann zu einer Herzschwäche, fachsprachlich Herzinsuffizienz, führen, die bei Betroffenen die Leistungsfähigkeit erheblich einschränkt und somit auch deren Lebensqualität. Neben der medikamentösen Therapie gibt es mit der Gewebsverödung in den Bereichen, die unerwünschte Impulse erzeugen, eine andere Option Vorhofflimmern zu behandeln. Bei der so genannten Ablation wird mit einem über die Leiste vorgebrachten Katheter gezielt Gewebe mittels Hitze oder Kälte zerstört. Die Erregung kann nicht mehr an das Herz weitergeleitet werden. Aber auch eine Operation kann ein erfolgversprechender Therapieansatz sein.
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