Über 90 Prozent der Geburten in Deutschland verlaufen ohne schwere Komplikationen und gerade für die Erstgebärenden ist es ein großes Ereignis. Sie sind meist gut informiert und haben genaue Vorstellungen, wie sie gebären wollen. Prof. Dr. Ulrich Gembruch, Direktor der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin am Universitätsklinikum, rät auch in risikolosen Fällen zu einer Geburt an einer Klinik: „Die Frauen können eine Geburt nach ihren Wünschen in der Sicherheit einer Klinik erleben.“ Eingebettet in eine umfassende vor- und nachgeburtliche Behandlung und Diagnostik nutzen etwa 2.000 Frauen pro Jahr die verschiedenen geburtshilfliche Möglichkeiten am Bonner Universitätsklinikum. Von den Geburten sind etwa sechs Prozent Mehrlingsgeburten. Jedes fünfte Kind ist ein Frühgeborenes, wobei etwa 100 sogar ein Geburtsgewicht unterhalb 1.000 Gramm haben.
Sicherheit für Mutter und Kind
Gemeinsam mit der Neonatologie bildet die Geburtshilfe des Universitätsklinikum Bonn ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1). Es ist darauf ausgerichtet auch für Risikoschwangerschaften und -geburten die besten Voraussetzungen zu bieten, um die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten. Ein Fachärzteteam aus Geburtshilfe, Anästhesie und Neonatologie ist immer anwesend und steht somit täglich 24 Stunden zur Verfügung. Die enge räumliche und organisatorische Zusammenarbeit ermöglicht ein rasches Reagieren, wenn es unter oder nach Geburt zu Notfallsituationen kommt, und sichert auch bei einer eventuell erforderlichen Behandlung eines Neugeborenen den intensiven Kontakt zwischen Mutter und Kind. „Unser Perinatalzentrum ermöglicht Frauen – immer in Absprache und enger Kooperation mit ihrem betreuenden Frauenarzt – eine umfassende persönliche und individuelle Begleitung während der Schwangerschaft, zur Geburt und den ersten Tagen mit dem Kind“, sagt Prof. Gembruch
Natürliche Geburt in einer Klinik
Soweit es möglich ist, orientiert sich das geburtshilfliche Team an den Wünschen der Gebärenden – bis hin zu einer natürlichen Geburt mit ausschließlicher Hebammenbegleitung. Im Hebammenkreißsaal – eine für eine Universitätsklinik in Deutschland bisher einmalige Einrichtung – arbeiten die Hebammen, selbständig und eigenverantwortlich. Während der Schwangerschaft bauen sie eine vertrauensvolle Beziehung zu den interessierten Schwangeren auf. Die kontinuierliche Betreuung durch das bekannte Team ermöglicht etwa 150 Frauen pro Jahr eine Geburtshilfe, in der keine oder wenige medizinische Interventionen notwendig sind. Dabei ist dieses Angebot kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zu der Geburtshilfe im Kreißsaal durch Ärzte und Hebammen. Die angestrebte 1:1 Betreuung macht es der Hebamme möglich, den Geburtsprozess kontinuierlich und abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse der Gebärenden oder des Paares zu begleiten. „Dadurch können günstige Rahmenbedingung für einen störungsarmen Prozess und ein vertrauensvolle und geborgene Atmosphäre geschaffen werden“, sagt Karin Ballat, leitende Hebamme der Klinik für Geburtshilfe und pränatale Medizin des Universitätsklinikums Bonn.
Im Rahmen der kostenlosen Informationsveranstaltung geben Prof. Gembruch und die leitende Hebamme Ballat einen Überblick rund um die Geburt. Dabei gehen sie auch der Frage nach, wann ein Kaiserschnitt sinnvoll ist oder nicht. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen an die beiden Referenten der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Bonn zu stellen.
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Ulrich Gembruch
Direktor der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15942
E-Mail: ulrich.gembruch@ukbonn.de
Karin Ballat
Leitende Hebamme an der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15436
E-Mail: Karin.Ballat@ukbonn.de