06. Dezember 2018

Humboldt-Professur für Dietmar Schmucker Humboldt-Professur für Dietmar Schmucker

Der Molekular- und Neurobiologe soll für die Universität Bonn gewonnen werden

Dietmar Schmucker untersucht die genetischen Grundlagen, die zur Verschaltung von Nervenzellen im Gehirn führen. Der Neurobiologe forscht am Zentrum für Gehirn- und Krankheitsforschung des VIB Instituts und der Universität Leuven (Belgien). Von der Alexander von Humboldt-Stiftung wurde er jetzt für eine Humboldt-Professur ausgewählt. Damit soll er für die Universität Bonn gewonnen werden. Der mit bis zu fünf Millionen Euro in Deutschland höchstdotierte Forschungspreis dient dazu, renommierte Wissenschaftler aus dem Ausland zu gewinnen, langfristig an deutschen Hochschulen zur forschen.

Prof. Dr. Dietmar Schmucker
Prof. Dr. Dietmar Schmucker - vom VIB-KU Leuven Center for Brain & Disease Research. © Foto: Privat
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Den Neurowissenschaftler interessieren insbesondere die biologischen Grundlagen, die Entwicklung und die Funktion von Verschaltungen der Nervenzellen im Gehirn steuern. Im Fokus steht dabei die Molekulargenetik. „Im Gehirn des Menschen bestimmen nur einige tausend unterschiedlicher Gene über Billiarden von Synapsen, mit denen die Nervenzellen untereinander verknüpft sind“, sagt Prof. Dr. Dietmar Schmucker vom Zentrum für Gehirn- und Krankheitsforschung des VIB Institutes (Belgien). Seine zentrale Frage: Welche molekularen Mechanismen sorgen für eine derartige Komplexität des menschlichen Gehirns?

In Leuven erforscht der renommierte Wissenschaftler diese Frage modellhaft an Fruchtfliegen, Fröschen und Mäusen. In Bonn steht er mit Forschern am LIMES-Institut der Universität Bonn, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und dem Forschungszentrum Caesar in Kontakt. „Diese interdisziplinäre Vernetzung der Neuro-, Zell- und Immunbiologie in Bonn sind ein vielversprechender Ansatz“, sagt Schmucker. „Darüber hinaus haben sich diese Partner gut für zukünftige Herausforderungen in der Forschung vorbereitet.“

Die Universität Bonn hat den Neurobiologen für eine Humboldt-Forschungsprofessur vorgeschlagen. „Professor Schmucker ist ein international führender Hirnforscher. Er hat wichtige Grundlagen der genetischen Kodierung von Synapsenbildung im zentralen Nervensystem entdeckt und wird die Neurowissenschaften am Standort Bonn entscheidend verstärken“, sagt Prof. Dr. Waldemar Kolanus, Geschäftsführender Direktor des LIMES-Instituts an der Universität Bonn. In einer Auswahlsitzung hat die Humboldt-Stiftung der Nominierung zugestimmt. Derzeit laufen die Berufungsverhandlungen.

Beruflicher Werdegang

Dietmar Schmucker studierte Biologie an der Universität Ulm, an der Kyoto Universität (Japan) und an der Ludwig Maximilians Universität München. Die Promotion erfolgte am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen und an der LMU in München. Dr. Schmucker arbeitete als Postdoc an der Rockefeller University (New York City) und an der University of California Los Angeles. An der Harvard Medical School startete er sein unabhängiges Labor als Assistant- und dann Associate-Professor. Seit Ende 2009 ist er Professor an der Universität Leuven und leitet dort ein großes Projekt zur entwicklungsbiologischen Erforschung neuronaler Verschaltungen. Er ist Mitglied der renommierten European Molecular Biology Organization (EMBO) und wurde während seiner Karriere mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Kontakt:

Prof. Dr. Dietmar Schmucker
VIB-KU Leuven Center for Brain & Disease Research
E-Mail: dietmar.schmucker@kuleuven.vib.be

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