Die Stadt Bonn und Universität Bonn sind seit Bestehen der Hochschule eng miteinander verflochten. Im Jahr des 200-jährigen Universitätsjubiläums haben sich die Bezüge der beiden Partner noch einmal intensiviert.
Schon immer profitieren Stadt und Universität voneinander, betont Oberbürgermeister Sridharan: „Die Universität bildet junge Menschen als Studierende und Auszubildende aus. Viele kommen bereits aus der Region, noch mehr wollen nach dem Studium bleiben. Durch Innovationen, die heute immer öfter auch in Firmengründungen münden, und nicht zuletzt als einer der größten Arbeitgeber unserer Stadt trägt die Universität zum Wohlstand der Region bei. Sie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Bonn.“
Die Universität profitiert ihrerseits von ihrer Lage in der Bundesstadt, sagt Rektor Hoch: „Bonn liegt in einer der wichtigsten Wissenschaftsregionen in Deutschland und Europa, mit einer außerordentlichen Fülle an außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Wissenschaftsorganisationen und Wissenschaftsförderorganisationen. Zudem ist unsere Heimatstadt die Wiege der ersten funktionierenden Demokratie auf deutschem Boden und erfüllt heute hervorragend ihre Rolle als deutsche Stadt der Vereinten Nationen, als zweites bundespolitisches Zentrum und als wichtiger Wirtschaftsstandort . Seit 200 Jahren sind wir fest in dieser lebenswerten, weltoffenen Stadt verankert und profitieren wechselseitig voneinander. In wesentlichen Feldern wollen wir nun noch intensiver zusammenarbeiten und auf der Basis dieses MoU gemeinsam wichtige Herausforderungen der Zukunft angehen.“
Vor diesem Hintergrund haben Stadt und Universität die strategischen Handlungsfelder definiert, in denen sie künftig noch enger zusammenarbeiten wollen. Die fünf Kernthemen lauten:
• Stadtentwicklung und universitäre Infrastruktur, hier vor allem die Entwicklung der Campi,
• Internationalität, UN- und Nachhaltigkeitsthemen,
• Dual Career und Familie,
• Wissens- und Technologietransfer sowie
• Kommunikation und Informationsaustausch.
1.) Stadtentwicklung und universitäre Infrastruktur
Die Universität will ihre Lehr- und Forschungsbauten auf vier Standorten konzentrieren: dem Campus Poppelsdorf, dem Campus Endenich, dem Campus Innenstadt (einschließlich dem „Nachhaltigkeitscampus“ auf dem Areal der ehemaligen Kinderklinik) und dem Campus Venusberg (Standort und Zuständigkeit des Universitätsklinikums Bonn). In diesen Bereichen wollen sich Universität und Stadt künftig in wichtigen Fragen stärker abstimmen, darunter Baurecht und bauliche und Freiraumgestaltung, Energieversorgung, Parkplätze und Mobilität sowie studentischer Wohnraum.
2.) Internationalität, UN- und Nachhaltigkeitsthemen
Stadt und Universität werden sich bei Internationalisierungsprojekten wechselseitig unterstützen, um von ihrer Internationalität und der Beschäftigung mit den globalen Herausforderungen noch mehr zu profitieren. Die Stadt soll dazu noch mehr in die Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung einbezogen werden und diese in das Stadtmarketing und andere städtische Aktivitäten. Eingebunden wird die Stadt auch in Besuche internationaler Gäste an der Universität, während die Hochschule in das internationale Netzwerk der Stadt, z.B. bei Besuchen internationaler Delegationen, und Projekt- und Städtepartnerschaften einbezogen wird.
3.) Dual Career und Familie
Sowohl Stadt als auch Universität sind attraktive Arbeitgeber und bemühen sich, ihre Mit-arbeitenden in ein attraktives Umfeld einzubetten. Darum haben sie vereinbart, bei der Gewinnung von Fachkräften und Wissenschaftlern verstärkt zu kooperieren. Zentrale Themen sind dabei der Ausbau der Kinderbetreuung, „Dual Career“-Fragen (Arbeitsvermittlung für die Partner von berufenen Wissenschaftlern) und die Kooperation der Familienbüros der beiden Institutionen.
4.) Wissens- und Technologietransfer
Universität und Stadt arbeiten im Bereich des Wissens- und Technologietransfers traditionell eng zusammen. Sie haben nun vereinbart, diese Zusammenarbeit weiter zu intensivieren, insbesondere durch die Ausweitung der gemeinsamen Gründungsförderung und die Verstärkung der Marke „Wissenschaftsregion Bonn“.
5.) Kommunikation und Informationsaustausch
Neben dem regelmäßigen Austausch zwischen Oberbürgermeister und Rektor vereinbaren Stadt und Universität regelmäßige Treffen zwischen den Spitzen der für die vorgenannten Handlungsfelder verantwortlichen Bereiche in Stadt- und Universitätsverwaltung. Darüber hinaus werden zu konkreten Fragen und Projekten gemeinsame Arbeitsgruppen eingerichtet.