So kam „Friedrich Wilhelm“ hier nicht als königlicher Gründer der Universität Bonn auf die Bühne des Theatersaals, sondern als beherzter Hausmeister der Alma mater (Nito Torres). Im seit 1818 nicht gewechselten blauen Kittel platzierte er sicherheitshalber sofort einen Feuerlöscher neben den Kerzenleuchter, den Professor August Wilhelm Schlegel (Marcus Brien) selbst auf die Bühne trug – etwas pikiert, denn früher standen ihm beim Einzug in den Hörsaal Saaldiener zur Seite.
Der Dichter Heinrich Heine (Hendrik Richter) war als Bonner Jurastudent zeitweise sein Hörer und zeigte sich hier auch als Sänger – zusammen mit „einem Pianisten namens Beethoven“ (Marcus Schinkel). Beim Griff in die Tasten arrangierte er nicht nur eigene Werke neu, sondern auch der Beatles . Das Geschehen auf der Bühne kommentierten per Twitter-Projektion der „Räuber Hotzenplotz“ alias Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch in der Karnevalssession 2018 , aber auch Karl Marx, Friedrich von Schiller und Loriots Figur Opa Hoppenstedt.
Vertreter der heutigen Zeit in der Runde und vertraut im Umgang mit den Herausforderungen moderner Medien war der Student Johannes Silber (Johannes Kupfer). So liefen auch seine Anweisungen für Kontobewegungen, die ihn per Online-Versteigerung schließlich zum neuen Besitzer der „teilweise sanierungsbedürftigen Liegenschaft“ am Hofgarten machten, über Anja Stadler als elektronische Helferin „Perplexa“ . Beim Countdown „Drei – Zwei – Eins. Meins!“ jubelte das Publikum mit, und die Uni ging für rund 607 Euro an den Studenten. Gemeinsam mit den klugen Geistern der Vergangenheit erstellte er einen unkonventionellen Lehrplan und propagierte das neue „Wir“.
Das Publikum ließ alle Akteure erst nach mehrmaligem „Vorhang“ gehen.