„Der Preis bestärkt uns auf dem Weg zu einer Intensivstation, auf der es keine elternfreien Zonen mehr gibt und Eltern als Teil des Behandlungsteams bei der ärztlichen Visite und auch bei den pflegerischen Übergaben willkommen sind“, sagt Knut Roeber, Pflegebereichsleitung Kinderintensivstationen am Universitätsklinikum Bonn.
Früher Elternkontakt fördert die Entwicklung
Frühgeborene oder krank auf die Welt gekommene Kinder müssen direkt am Anfang ihres Lebens für eine längere Zeit im Krankenhaus liegen. Transparenz hilft den emotional stark belasteten Eltern. Daher erhalten sie in der Neonatologie am Universitätsklinikum Bonn alle Informationen und sind in alle Entscheidungen eingebunden. Zudem können sie dank offener Besuchszeiten rund um die Uhr bei ihrem Kind sein und werden in die Pflege ihres Kindes trotz Schläuche und Kabeln aktiv mit einbezogen. Dazu sind Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten beziehungsweise Beratungs- und Schulungsangebote unterstützend vorhanden.
„Es ist für die Eltern beruhigend, sich nicht als Störfaktor zu empfinden. Es minimiert ihre Ängste und Sorgen. Auch fühlen sie sich nicht hilflos und ohnmächtig, sondern werden darin bestärkt, dass sie etwas für ihr Kind tun können“, sagt Prof. Dr. Andreas Müller, Direktor des Bereiches Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn.
Eltern hören, denn sie sind Teil der Genesung ihres Kindes
Besonders herausfordernd gestaltete sich die Umsetzung einer offenen Besuchszeitregelung. Denn Angehörige können am Universitätsklinikum Bonn neuerdings nicht nur zu den Zeiten der ärztlichen Visite, Chefarztvisite und der pflegerischen Übergaben auf der Neonatologische Intensivpflegestation bleiben, sondern sie werden auch eingeladen, aktiv daran teilzunehmen. „Hier muss keine Mutter und kein Vater das ‚Kuscheln’ mit dem Kind unterbrechen. Die wichtige Eltern-Kind-Bindung wird gestärkt und Vertrauen gefördert. Eltern können ihre Fragen und wichtigen Beobachtungen mit einbringen“, sagt Andreas Kremer, Pflegerischer Leiter der neonatologischen Intensivpflegestation am Universitätsklinikum Bonn. Andreas Kocks, Pflegewissenschaftler an der Pflegedirektion des Universitätsklinikums Bonn, ergänzt: „Anders als vielfach erwartet kann dies auch das Pflege- und Ärzteteam entlasten, wenn beispielsweise Fragen direkt in der Visite oder der Übergabe geklärt werden.“
Kontakt für die Medien:
Andreas Kremer
Stationsleitung Neonatologische Intensivpflegestation (NIPS)
Zentrum für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-11448
E-Mail: andreas.kremer@ukb.uni-bonn.de
Knut Roeber
Pflegebereichsleitung der Kinderintensivstationen
Zentrum für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-33293
E-Mail: knut.roeber@ukbonn.de