01. Dezember 2021

Erfolgreich zweisprachig Erfolgreich zweisprachig: Annette Poetsch und Maximilian Boßeler übersetzen für die Universität

Annette Poetsch und Maximilian Boßeler übersetzen für die Universität

Wie nennt man Prüfungsordnung auf Englisch? Wie übersetzt man Immatrikulationsbestätigung? Keiner weiß das an der Bonner Universität so genau wie Annette Poetsch und Maximilian Boßeler vom Zentralen Übersetzungsservice. Ein Groβteil der englischen nichtwissenschaftlichen Kommunikation an der Uni Bonn geht im Dezernat Internationales durch ihre Finger.

Sie übersetzen die Uni: Annette Poetsch und Maximilian Boßeler
Sie übersetzen die Uni: Annette Poetsch und Maximilian Boßeler - 1500 Anfragen gab es seit August 2019. Insgesamt 1,4 Millionen Wörter übertrugen sie bis Sommer 2021 ins Englische © Universität Bonn/ V. Lannert
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Der Bedarf ist enorm: 1500 Anfragen gab es seit August 2019. Insgesamt 1,4 Millionen Wörter übertrugen sie bis Sommer 2021 ins Englische. Flyer, Rundschreiben, aber auch Broschüren von mehreren hundert Seiten hat das Duo oft vor sich liegen.

Von Studiengangsbeschreibungen bis Masterbescheinigungen: Alles an der Bonner Universität soll im Sinne der universitären Sprachenpolitik mehrsprachig verfügbar sein. „Dazu gehören neben Rundschreiben auch Verwaltungsprozesse und Formulare, damit nicht-deutschsprachige Mitarbeitende sich an der Universität gut zurechtfinden,“ so Poetsch. Herausfordernd seien anfangs beamtenrechtliche Texte gewesen. „Strukturen im öffentlichen Dienst und Behördensprache können recht speziell sein. Zum Glück sind unsere Kolleg:innen bei Fragen stets hilfsbereit“, so Poetsch.

Hinzu kommt die externe Kommunikation der Uni, darunter die neue, nahezu vollständig zweisprachige zentrale Website. Boßeler berichtet: „Die bislang größte Herausforderung war die Übersetzung des Studienangebots für die Broschüren und Webseiten der Zentralen Studienberatung. Bei über 200 Studienfächern hatten wir es mit sehr vielen Einzeltexten und einer großen thematischen Vielfalt zu tun. Man lernt bei solchen Projekten auch viel über die Universität dazu. Das schätze ich an unserer Arbeit sehr.“

Eine Spezialsoftware hilft ihnen, übersetzte Begriffe uniweit einheitlich zu verwenden und Übersetzungen erneut zu nutzen. Das spart Ressourcen. Darüber hinaus pflegt der Zentrale Übersetzungsservice ein Glossar im Intranet, das Mitarbeitenden als nützliches Nachschlagewerk dient.

Der zentrale Übersetzungsservice der Universität Bonn steht allen Mitarbeitenden offen. Die Bearbeitungszeit hängt dabei von vielen Faktoren ab. „Werden viele Fachtermini verwendet, brauchen wir mehr Zeit für die Recherche. Und natürlich fallen auch noch viele andere Aufgaben an als die reine Übersetzung“, stellt Boßeler, der Übersetzungswissenschaft in Heidelberg, Düsseldorf und Edinburgh studiert hat, fest. Daher unterstützen externe muttersprachliche Übersetzende unterschiedlicher Fachbereiche das Duo bei Bedarf.

Der Zentrale Übersetzungsservice ist Teil der Internationalisierungsstrategie 2025 und wurde 2019 für die einheitliche englischsprachige Innen- und Außendarstellung der Universität Bonn ins Leben gerufen.  „Ein Aspekt des Exzellenzantrags war, Mehrsprachigkeit an der Uni Bonn aktiv zu fördern“, erläutert Poetsch. Dass Hochschulen sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen sei eine relativ neue Entwicklung. „Das Berufsbild Hochschulübersetzer:in gab es bei meinem Einstieg in die Arbeitswelt noch nicht“, so Poetsch, die nach ihrem Studium der Übersetzungswissenschaft lange in London für Sprachdienstleister arbeitete.

Der Erfolg ist gegeben: Aufgrund der großen Nachfrage hat die Universität das ursprünglich als Projekt angelegte Angebot im Sommer 2021 verstetigt.

Neu: Englisches Lektoratsangebot für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Ein neues Pilotprojekt der Uni unterstützt junge Wissenschaftler:innen: Über den Zentralen Übersetzungsservice können sie englischsprachige wissenschaftliche Texte extern lektorieren lassen. „Im Zuge der Pilotphase ermitteln wir den aktuellen Bedarf an wissenschaftlichen Lektoraten im Englischen, um langfristig ein gutes Angebot für unsere Wissenschaftler:innen schaffen zu können“, so Poetsch. Mehr dazu im Intranet!

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