01. September 2022

Gemulchte Blühstreifen sind keine Falle für Wildbienen Gemulchte Blühstreifen sind keine Falle für Wildbienen

Ein bunter, summender Blühstreifen am Ackerrand – wer freut sich nicht über diese Augenweide und die Vielfalt an Insekten? Doch immer wieder gibt es Kritik an dieser Naturschutzmaßnahme.

Ein Blühstreifen bei Erftstadt
Ein Blühstreifen bei Erftstadt © Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
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Insbesondere dann, wenn die abgeblühten Pflanzen gemäht und danach das zerkleinerte Schnittgut als Mulch auf den Flächen verbleibt. Die Befürchtung ist, dass Insekten durch die blühenden Pflanzen angelockt und anschließend durch das Zerhäckseln insgesamt gefährdet werden.

Sind Blühstreifen ökologische Fallen? Diese Frage hat der Biologe Dr. Heiko Schmied vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn und von der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft mit weiteren Wissenschaftlern im Projekt „Summendes Rheinland“ untersucht. Sechs Jahre hat das Team Daten gesammelt und ausgewertet.

In dem Projekt wurden 50 Kilometer hochwertige Wildpflanzenblühstreifen aus regionalem Saatgut angelegt und die Biodiversität der Wildbienen und Tagfalter unterschiedlich alter Blühstreifen erfasst. Hierbei zeigte sich, dass auch schmale und jährlich gemulchte Blühstreifen neben konventionell genutzten Flächen keineswegs ungünstige Lebensräume oder sogar ökologische Fallen darstellen, sondern die Artenvielfalt der Wildbienen und Tagfalter fördern.

 „Blühstreifen sind ein sehr wichtiges Element bei der Förderung der Biodiversität von Insekten in der Agrarlandschaft“, sagt Schmied. Die Streifen könnten sich in der Qualität aber sehr stark unterscheiden.

 

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