25. Mai 2023

Wie das richtige Mindset hilft, Ängste im Studium zu bewältigen Wie das richtige Mindset hilft, Ängste im Studium zu bewältigen

Noch schnell das Kapitel zu Ende lesen, die Folien der Vorlesung zusammenfassen, dann einkaufen, kochen und den Lernplan für die nächste Klausur zusammenstellen. Der Alltag im Studium kann oft sehr stressig und fordernd sein. Doch was passiert, wenn nicht mehr alles klappt, wenn Stress und Belastung in Angst umschlagen? Zahlreiche Studierende sind von Versagens- und Prüfungsängsten sowie Selbstzweifeln bis hin zu depressiven Verstimmungen betroffen. Dass man damit nicht allein ist, können Studierende bei der Psychologischen Beratung der Zentralen Studienberatung (ZSB) lernen.

Oft haben Studierende Zweifel im Studium
Oft haben Studierende Zweifel im Studium © Barbara Frommann / Uni Bonn
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„Prüfungsangst hat viele Gesichter“, so Claudia Kerp, Diplompsychologin und eine der drei Psychologinnen im ZSB-Team mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung. Für die Bewältigung individueller Probleme sei es wichtig, die jeweilige Situation und die Hintergründe zu konkretisieren: Stellt die Vorbereitung auf eine Prüfung die Herausforderung dar? Ist es die konkrete Prüfungssituation? Oder ist die Kombination aus beidem ein Problem? Die Einstellung zum Prüfungsvorhaben und den eigenen Fähigkeiten scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen, da Zweifel und Befürchtungen Stress zusätzlich begünstigen.

Fünf Tipps für ein besseres Mindset:

1. Was hat gut funktioniert?

Frage dich, welche Strategien in Bezug auf Prüfungen bereits erfolgreich waren und was du noch verbessern kannst.


2. Visualisiere deine Fortschritte

So siehst du deutlich, wie du vorankommst.


3. Fange frühzeitig an

Kleinere Lernhäppchen mit ausreichend Pufferzeit sind besser als ein unübersichtlicher Berg an Lernstoff.


4. Gründe eine Lerngruppe

Durch gegenseitige Unterstützung und den Austausch mit anderen fällt das Lernen oft leichter.


5. Plane deine Freizeit aktiv

Durch Entspannung und Aktivitäten trägst du zu einer guten Work-Life-
Balance bei.

Wie bewältigt man solche Probleme? Eine Möglichkeit kann sein, einen individuellen Veränderungsbedarf zu erarbeiten und dann entsprechende Maßnahmen zu ergreifen – zum Beispiel Lerngruppen zu gründen, das Zeitmanagement zu verbessern, sich Fortschritte zu verdeutlichen und am eigenen Denkstil und Selbstbild zu arbeiten. Ebenso sollen auch soziale Kontakte und Entspannung im Alltag nicht vernachlässigt werden.

Mit Coachings und Workshops bietet die Psychologische Beratung in der ZSB der Uni Bonn gezielte Hilfsangebote und unterstützt in der Entwicklung neuer Bewältigungsstrategien. Jedes Semester finden sich kleine Gruppen zusammen und arbeiten mit einer pädagogischen/psychologischen Beraterin an Themen wie Selbstwertstärkung, Zeitmanagement und Aufschiebeverhalten sowie Prüfungsbewältigung. „Durch den Gruppenaustausch wird den Studierenden schnell klar: ‚Ich bin nicht alleine‘“, weiß Kerp.

Einzelgespräche für neue Perspektiven

Außer dem Angebot eines Gruppencoachings oder -workshops können Studierende ein Einzelgespräch mit einer der Beraterinnen führen. Dort erhalten sie Unterstützung, um neue Perspektiven zu entwickeln oder zu lernen, konstruktiv mit belastenden Situationen umzugehen. „Bei Bedarf erhalten sie auch Beratung zu einer Psychotherapieplatzsuche“, so Kerp. Alle Angebote der Psychologischen Beratung in der ZSB sind für Studierende der Uni Bonn kostenfrei.

Alle Beratungen sind individuell zugeschnitten, es gibt keine allgemeine Blaupause. „Durch die Analyse der individuellen Prüfungssituation klären wir mit den Studierenden, welche konkreten Punkte Schwierigkeiten bereiten. So entdecken wir gemeinsam, wo ihre Stärken liegen, die sie zukünftig gezielt einsetzen. Auf dieser Grundlage finden wir individuelle Lösungsansätze, die die Studierenden dann im Alltag erproben und weiterentwickeln.“

Dass ein Coaching oder Workshop den Studierenden wirklich helfen kann, weiß Claudia Kerp aus der Erfahrung. Wichtig sei neben der Arbeit am Mindset und alternativen Bewältigungsmöglichkeiten aber auch die Zeit für Erholung. Mit einem gestärkten und erholten Geist lassen sich Prüfungssituationen eben besser meistern.

Die Psychologinnen im ZSB-Team mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung kümmern sich um Studierende mit Ängsten: Claudia Kerp,  Laura Neufeldt-Homolka, Anne Zilligen (v.l.n.r).
Die Psychologinnen im ZSB-Team mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung kümmern sich um Studierende mit Ängsten: Claudia Kerp, Laura Neufeldt-Homolka, Anne Zilligen (v.l.n.r). © Volker Lannert / Uni Bonn


Mit der Workshopreihe „Reboard your study life“ werden Studierende dabei unterstützt, Kompetenzen und Fähigkeiten nachhaltig zu entwickeln sowie eigene Ressourcen zu stärken. Seit dem Sommersemester 2023 wird die Workshopreihe unter dem Titel „RessourcenStark durchs Studium“ fortgeführt.

Weitere Informationen: uni-bonn.de/reboard-your-studylife


Zum Thema Prüfungsangst- und Stress wird ein Coaching angeboten

Dieses besteht aus einem Intensiv-Workshop in Präsenz, einem E-Learning und zwei Folgetreffen im Online-Format. Dabei stehen besonders individuelle Strategien mit dem Umgang von Prüfungsangst und dem damit verbunden Stress im Vordergrund und sollen gezielt helfen, einen neuen Blick auf alte, nicht Erfolg bringende Muster zu schaffen und neue Methoden zu entwickeln.


Weitere Informationen zu den Angeboten der Psychologischen Beratung der Uni Bonn findet ihr unter uni-bonn.de/zsb

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