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„Prüfungsangst hat viele Gesichter“, so Claudia Kerp, Diplompsychologin und eine der drei Psychologinnen im ZSB-Team mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung. Für die Bewältigung individueller Probleme sei es wichtig, die jeweilige Situation und die Hintergründe zu konkretisieren: Stellt die Vorbereitung auf eine Prüfung die Herausforderung dar? Ist es die konkrete Prüfungssituation? Oder ist die Kombination aus beidem ein Problem? Die Einstellung zum Prüfungsvorhaben und den eigenen Fähigkeiten scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen, da Zweifel und Befürchtungen Stress zusätzlich begünstigen.
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Wie bewältigt man solche Probleme? Eine Möglichkeit kann sein, einen individuellen Veränderungsbedarf zu erarbeiten und dann entsprechende Maßnahmen zu ergreifen – zum Beispiel Lerngruppen zu gründen, das Zeitmanagement zu verbessern, sich Fortschritte zu verdeutlichen und am eigenen Denkstil und Selbstbild zu arbeiten. Ebenso sollen auch soziale Kontakte und Entspannung im Alltag nicht vernachlässigt werden.
Mit Coachings und Workshops bietet die Psychologische Beratung in der ZSB der Uni Bonn gezielte Hilfsangebote und unterstützt in der Entwicklung neuer Bewältigungsstrategien. Jedes Semester finden sich kleine Gruppen zusammen und arbeiten mit einer pädagogischen/psychologischen Beraterin an Themen wie Selbstwertstärkung, Zeitmanagement und Aufschiebeverhalten sowie Prüfungsbewältigung. „Durch den Gruppenaustausch wird den Studierenden schnell klar: ‚Ich bin nicht alleine‘“, weiß Kerp.
Einzelgespräche für neue Perspektiven
Außer dem Angebot eines Gruppencoachings oder -workshops können Studierende ein Einzelgespräch mit einer der Beraterinnen führen. Dort erhalten sie Unterstützung, um neue Perspektiven zu entwickeln oder zu lernen, konstruktiv mit belastenden Situationen umzugehen. „Bei Bedarf erhalten sie auch Beratung zu einer Psychotherapieplatzsuche“, so Kerp. Alle Angebote der Psychologischen Beratung in der ZSB sind für Studierende der Uni Bonn kostenfrei.
Alle Beratungen sind individuell zugeschnitten, es gibt keine allgemeine Blaupause. „Durch die Analyse der individuellen Prüfungssituation klären wir mit den Studierenden, welche konkreten Punkte Schwierigkeiten bereiten. So entdecken wir gemeinsam, wo ihre Stärken liegen, die sie zukünftig gezielt einsetzen. Auf dieser Grundlage finden wir individuelle Lösungsansätze, die die Studierenden dann im Alltag erproben und weiterentwickeln.“
Dass ein Coaching oder Workshop den Studierenden wirklich helfen kann, weiß Claudia Kerp aus der Erfahrung. Wichtig sei neben der Arbeit am Mindset und alternativen Bewältigungsmöglichkeiten aber auch die Zeit für Erholung. Mit einem gestärkten und erholten Geist lassen sich Prüfungssituationen eben besser meistern.