Personalia forsch 2023/01

Wer ist neu an der Universität Bonn? Wer feierte Jubiläum? Wer wurde ausgezeichnet für seine Forschung? Wer ist in Ruhestand gegangen? Dies und weitere Personalmeldungen können Sie hier nachlesen.


Bearbeitet durch Julia  Dobrjanski

Ausgezeichneter Nachwuchs

Mario-Markus-Preis für ludische Wissenschaften

Mit dem erstmals vergebenen Mario-Markus-Preis für ludische Wissenschaften wurden Christoph Schürmann von der Universität Bonn, Prof. Dr. Carsten Urbach, ebenfalls von der Universität Bonn, und Dr. Johann Ostmeyer von der Universität Liverpool in Großbritannien ausgezeichnet. Die drei Forscher haben das Flugverhalten von Bierdeckeln wissenschaftlich untersucht. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verliehen, um wissenschaftliche Arbeiten mit spielerischem Charakter aus dem Bereich der Naturwissenschaften hervorzuheben. Die Preisträger haben die Auswahlkommission mit ihrem spielerischen Ansatz überzeugt, sich einem komplexen Thema zu nähern, um dabei spannende Erkenntnisse zu gewinnen.

Prof. Dr. Dagmar Wachten (Vorstandsmitglied Bonner Universitätsstiftung),   Prof. Dr. Sebastian Kobold  (Klinikum der Ludwig-Maximi-lians-Universität München), Prof. Dr. Tobias Bald  (Universitätsmedizin Bonn) und Prof. Dr. Gunther Hartmann (Prodekan für Forschung der  Medizinischen Fakultät der Universität Bonn).
© Gunar Peters
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© Rolf Müller / UKB

Bayer Pharmaceuticals Promotionspreis

Die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) hat die Bonner Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Inga Hochheiser mit dem diesjährigen „Bayer Pharmaceuticals Promotionspreis“ geehrt. Die Biochemikerin vom Institut für Strukturbiologie der Universität Bonn erhält die Auszeichnung für ihre Forschung zur Struktur und Funktion eines Entzündungsfaktors, der in vielen chronischen Erkrankungen involviert ist. Hochheiser ist es in ihrer Doktorarbeit erstmals gelungen, die dreidimensionale Struktur dieses Proteins aufzuschlüsseln und die Bindung zu einem Wirkstoff, der das Protein in einem inaktiven Zustand hält, im atomaren Detail sichtbar zu machen. Entscheidend für diesen Erfolg war, dass Hochheiser in aufwendigen Experimenten das Protein mittels cryo-Elektronenmikroskopie sichtbar machen konnte. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1.500 Euro verbunden.

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© Harkabir Singh Jandu

Bayer Pharmaceuticals Promotionspreis


Die KfW Entwicklungsbank und der entwicklungsökonomische Ausschuss des Vereins für Socialpolitik haben drei Forschende mit dem Nachwuchsförderpreis für Entwicklungsforschung ausgezeichnet. Der Preis dient der Auszeichnung herausragender Doktorarbeiten, die fachliche Exzellenz mit praktischer Relevanz verbinden. Den zweiten Platz belegte Dr. Pallavi Rajkhowa; sie überzeugte die Entwicklungsbank und den Ausschuss, die zum 13. Mal den Preis verliehen, mit ihrer an der Universität Bonn entstandenen Arbeit zum Thema der vielfältigen entwicklungspolitischen Potenziale der Digitalisierung in Indien. Die Verleihung fand im Rahmen der Jahreskonferenz des Ausschusses in Hohenheim statt. Dr. Rajkhowa untersucht die Wirksamkeit personalisierter digitaler Beratungsdienstleistungen für Kleinbauern und weist nach, dass diese zu starken Steigerungen des Ertrags und einer Diversifizierung der Produktion führen. Außerdem wird durch ihre Forschungsergebnisse deutlich, dass ein Zugang zu Mobiltelefonen gleichzeitig Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft vergrößern und die Gleichberechtigung von Frauen und Männern fördern kann.

Webasto Makeathon

Wie kann man das autonome Fahren durch eine bessere Nutzung von Sensordaten verbessern? Dies wurde erfolgreich von Leif Van Holland (Universität Bonn) im Team mit Lukas Harrer (Fachhochschule Oberösterreich), Marc Wagner (Technische Hochschule Ulm) und Richard Kollert (Hochschule Furtwangen) bei einem Makeathon des Automobilzulieferers Webasto im Impact Hub in München demonstriert. Rund 30 Studierende und Absolvent*innen aus ganz Deutschland nahmen an dem Wettbewerb teil und beschäftigten sich mit der Nutzung von Daten aus Dachsensoren. Das Gewinnerteam fand Lösungen zur Identifizierung bestimmter Merkmale aus umfangreichen Sensordaten. Basierend auf dieser Lösung kann Webasto die Funktion des Dachsystems für autonomes Fahren weiter optimieren. „Ich habe versucht, Wissen aus meinem Studium anzuwenden. Die Teams wurden zusammengewürfelt, und jedes bekam eine eigene Aufgabe. Es war eine Herausforderung, weil man eine Menge Daten hat, aber nicht genug Zeit, um alles zu prüfen und zu automatisieren. Wir mussten also die interessanten Charakteristika, insbesondere aus den Vektordaten der Tiefensensoren, finden und analysieren, um beispielsweise bewegliche von nicht beweglichen Daten zu unterscheiden“, sagte Holland, der zum Thema „physikalisch interpretierbarer 3D-Rekonstruktionen für Mensch-Roboter-Interaktion“ promoviert. Das überzeugte auch die Jury: „Diesem Team ist es nicht nur gelungen, die individuellen Stärken der Teammitglieder besonders gut zu kombinieren, es hat auch einen besonders schnellen und effektiven Lösungsansatz gefunden, aus dem wir für das Roof Sensor Module einen direkten Nutzen ziehen können. Mit Teamwork und einer tollen Präsentation konnten die vier Teammitglieder auf ganzer Linie überzeugen“, erläuterte Michael Hülsen, Director Product Management Roof Sensor Module bei Webasto. Das Team erhielt ein Preisgeld von 2.000 Euro.

Prof. Dr. Dagmar Wachten (Vorstandsmitglied Bonner Universitätsstiftung),   Prof. Dr. Sebastian Kobold  (Klinikum der Ludwig-Maximi-lians-Universität München), Prof. Dr. Tobias Bald  (Universitätsmedizin Bonn) und Prof. Dr. Gunther Hartmann (Prodekan für Forschung der  Medizinischen Fakultät der Universität Bonn).
© Webasto Group

Whitehead-Preis der London Mathematical Society


Jessica Fintzen, Professorin am Mathematischen Institut und Mitglied des Hausdorff Center for Mathematics, wurde mit dem Whitehead-Preis der London Mathematical Society (LMS) für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Grenzgebiet zwischen Darstellungs-
theorie und Zahlentheorie ausgezeichnet. Fintzen forscht zu sogenannten p-adischen Zahlen und versucht dabei, Verbindungen zu finden zwischen Zahlentheorie, also der Untersuchung grundlegender Eigenschaften von Zahlen und Gleichungen, und der Darstellungstheorie, in der man Symmetrien mit Hilfe von Matrizen beschreibt. Der Whitehead-Preis wird alljährlich von der London Mathematical Society an mehrere im Vereinigten Königreich tätige Mathematiker*innen verliehen, die sich in einem frühen Stadium ihrer Karriere befinden. Der Preis ist in Erinnerung an den Pionier der Homotopietheorie, J. H. C. Whitehead, benannt.

Prof. Dr. Dagmar Wachten (Vorstandsmitglied Bonner Universitätsstiftung),   Prof. Dr. Sebastian Kobold  (Klinikum der Ludwig-Maximi-lians-Universität München), Prof. Dr. Tobias Bald  (Universitätsmedizin Bonn) und Prof. Dr. Gunther Hartmann (Prodekan für Forschung der  Medizinischen Fakultät der Universität Bonn).
© Petra Lein / CC BY-SA 2.0 de
Inga V. Hochheiser
© UKB / Rolf Müller

Bayer Pharmaceuticals Promotionspreis

Die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) hat die Bonner Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Inga Hochheiser mit dem diesjährigen „Bayer Pharmaceuticals Promotionspreis“ geehrt. Die Biochemikerin vom Institut für Strukturbiologie der Universität Bonn erhält die Auszeichnung für ihre Forschung zur Struktur und Funktion eines Entzündungsfaktors, der in vielen chronischen Erkrankungen involviert ist. Hochheiser ist es in ihrer Doktorarbeit erstmals gelungen, die dreidimensionale Struktur dieses Proteins aufzuschlüsseln und die Bindung zu einem Wirkstoff, der das Protein in einem inaktiven Zustand hält, im atomaren Detail sichtbar zu machen. Entscheidend für diesen Erfolg war, dass Hochheiser in aufwendigen Experimenten das Protein mittels cryo-Elektronenmikroskopie sichtbar machen konnte. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1.500 Euro verbunden.

Maike Elena Schnermann
© Rudolf Benz

Auszeichnung für die DONALD-Studie

Beim diesjährigen Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) in Bonn hat Dr. Maike Elena Schnermann einen Preis für ihre Poster-Präsentation bekommen, bei der sie Ergebnisse der Dortmunder DONALD Studie vorgestellt hat. In der DONALD Studie werden seit 1985 Daten zu Ernährung, Stoffwechsel, Gesundheit und Lebensstil vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter gesammelt. Dr. Schnermann hat in einem ersten Schritt einen Index für einen gesunden Lebensstil gebildet, aus Informationen zum Lebensmittelverzehr, der körperlichen Aktivität und Inaktivität, der Schlafdauer und dem Körpergewicht. Die gemeinsame Betrach-
tung von verschiedenen Lebensstilfaktoren in einem Index ist ein wichtiger wissenschaftlicher Ansatz, um mehr als nur einzelne Faktoren wie Ernährung oder körperliche Aktivität in Bezug auf die Gesundheit zu setzen.
Anschließend untersuchte sie den Zusammenhang zwischen diesem Lebensstilindex während der Jugend und dem Risiko für eine nicht-alkoholische Fettleber im jungen Erwachsenenalter. Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung hat insbesondere deshalb an Bedeutung gewonnen, da sie einen Risikofaktor für verschiedene chronische Erkrankungen, wie beispielsweise Typ- 2-Diabetes, Herzkreislauferkrankungen oder Krebs darstellt. Besonders bei Männern war ein niedrigerer Lebensstilindex in der Jugend mit einer Erhöhung des Risikos für eine nicht-alkoholische Fettleber im Erwachsenenalter assoziiert. „Möglicherweise haben unsere Studienteilnehmerinnen generell einen gesünderen Lebensstil als die Teilnehmer“, erklärt Schnermann. „Obwohl sie in unserer Studie etwa gleich alt waren, war das Ausmaß der Risikoreduktion durch einen gesunden Lebensstil bei Männern mehr als doppelt so hoch wie bei Frauen.“ Die Ergebnisse der Studie zeigen aber auch das Verbesserungspotential beim Lebensstil von Jugendlichen. Besonders der Verzehr an Gemüse sollte gesteigert und die Inaktivität verringert werden.

Gossen-Preis für Christian Bayer

Prof. Dr. Christian  Bayer vom Institut für Makroökonomik und Ökonometrie und Exzellenzcluster Hausdorff Center for Mathematics.
© Ralph Lütticke


Für seine herausragenden und international anerkannten Forschungsleistungen hat Prof. Dr. Christian Bayer den diesjährigen Hermann-Heinrich-Gossen-Preis des Vereins für Socialpolitik (VfS) erhalten. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis geht einmal jährlich an einen Forschenden der Wirtschaftswissenschaften
unter 45 Jahren aus dem deutschsprachigen Raum. Christian Bayer vom Institut für Makroökonomik und Ökonometrie und vom Exzellenzcluster Hausdorff Center for Mathematics beschäftigt sich vielfach mit sogenannten heterogenen Agenten. So sind zum Beispiel verschiedene Unternehmen sehr unterschiedlich von makroökonomischen Schocks wie Finanzkrisen, Kriegen oder Pandemien betroffen. Es ergibt sich die empirisch wichtige Frage, wie sich die Reaktionen von Unternehmen auf einen Schock unterscheiden. Bayer weist unter anderem nach, wie weit die Reaktion von unternehmerischen Investitionsentscheidungen gestreut ist.

Vorgestellt

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© Tobias Schwerdt

Prof. Dr. Frank Bigiel

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Prof. Dr. Frank Bigiel ist am 28. Juni 2022 zum Universitätsprofessor (W3) ernannt worden und hat nun die Professur für Radioastronomie am Argelander-Institut für Astronomie inne. Nach seinem Studium der Physik an der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg promovierte er am Max-Planck-Institut für Astronomie. Nach seiner Promotion war Prof. Bigiel drei Jahre lang ein CARMA-Postdoc-Stipendiat an der University of California Berkeley am Astronomy Department. Im Anschluss daran kehrte er nach Heidelberg zurück und war Gliese-Stipendiat am Zentrum für Astronomie. Er leitete dann Forschungsgruppen, gefördert durch die DFG (Emmy-Noether Gruppe, Deutsche Forschungsgemeinschaft) und einen ERC Consolidator Grant (European Research Council). 2013 wurde er mit dem Ludwig-Biermann-Förderpreis der Astronomischen Gesellschaft als Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet und ist seit 2018, zunächst mit Tenure Track, Professor am Argelander-Institut der Universität Bonn. Vorwiegend mittels moderner Radioteleskope untersuchen Prof. Bigiel und seine Arbeitsgruppe, wie Galaxien Sterne bilden und wie sich Galaxien entwickeln. Sterne entstehen aus interstellarem Gas und Staub und erzeugen insbesondere alle Elemente, die schwerer sind als Wasserstoff und Helium. Diese Anreicherung von Galaxien mit “schweren Elementen“ ist somit die Grundlage für die Entstehung von Planetensystemen, organischen, komplexen Molekülen und letztlich Leben. Warum manche Galaxien sehr viel effizienter Sterne bilden als andere, wie diese Prozesse innerhalb von Galaxien reguliert werden und wie sich diese im Laufe der kosmischen Entwicklung von Galaxien verändern, sind zentrale Fragen der Arbeitsgruppe.

Prof. Dr. Simone Dohle

Medizinische Fakultät

Prof. Dr. Simone Dohle hat seit dem 1. April 2022 die W2-Professur für Gesundheits- und Risikokommunikation in der hausärztlichen Versorgung am Institut für Hausarztmedizin inne. Sie studierte Psychologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und promovierte 2010 an der Universität Zürich (UZH). Bevor sie im Jahr 2018 an der Universität zu Köln habilitiert wurde, war Prof. Dohle als Postdoktorandin und Oberassistentin am Department of Health Sciences and Technology (D-HEST) an der ETH Zürich beschäftigt. Im Anschluss daran war sie Akademische Rätin am Department Psychologie an der Universität zu Köln. Sie folgte dem Ruf an die Universität Bonn, nachdem sie in Bielefeld als Vertretungsprofessorin für Medizinische Psychologie tätig war. Im Rahmen ihrer Forschung beschäftigt sich Prof. Dohle mit Kommunikationsstrategien, die in Hinsicht auf Patient*innen zu einer besseren Gesundheits- und Risikokompetenz führen sollen. Dazu übernimmt sie die Leitung der neuen Arbeitsgruppe „Gesundheits- und Risikokommunikation in der hausärztlichen Versorgung“ am Universitätsklinikum Bonn und möchte am Institut ein Forschungslabor für Gesundheits- und Risikokommunikation aufbauen. Eine Kernfrage ihrer Forschung ist, wie es gelingt, Menschen durch Kommunikation zu einem gesundheitsfördernden Lebensstil zu motivieren und dieses Verhalten umzusetzen. Ein Ziel ist es, für die hausärztliche Praxis und den Facharzt geeignete Darstellungsformate zu entwickeln, die gesundheitliche Risiken vermitteln. Auch in den Bereichen Pränatal-diagnostik, Impfen, Organspende oder Erbkrankheiten sind Vermittlungen von Risiken für eine individuelle Bewertung von großer Bedeutung. Überdies bieten sich auch technologische Möglichkeiten: Prof. Dohle möchte etwa Eye-Tracking und Augmented Reality nutzen und bestehende Projekte mit Forschenden unter anderem von der University of Newcastle in Australien fortsetzen.

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© Katharina Wislsperger

Prof. Dr. Anke Grutschus

Philosophische Fakultät

Prof. Dr. Anke Grutschus ist seit dem 1. August 2022 W3-Professorin für Romanische Philologie/französische und spanische Sprachwissenschaft am Institut für Klassische und Romanische Philologie. In Köln absolvierte sie ein Lehramtsstudium in den Fächern Romanistik und Schulmusik und war im Anschluss daran als Redaktionsassistenz bei einer Zeitschrift für französische Sprache und Literatur tätig. Nach einer Beschäftigung als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar an der Universität zu Köln war Prof. Grutschus für einen Forschungsaufenthalt in Paris am Département Musique der Bibliothèque Nationale de France. Im Zeitraum von 2006 bis 2009 war sie zudem DAAD-Lektorin am Institut d‘Allemand d‘Asnières an der Université Sorbonne Nouvelle. Nach ihrer Promotion war Prof. Grutschus wissenschaftliche Mitarbeiterin in Köln sowie Erlangen-Nürnberg und im Jahr 2020 Vertretungsprofessorin für Romanische Sprachwissenschaft in Regensburg. Zuletzt war sie Akademische Oberrätin auf Zeit für Romanistik/Sprachwissenschaft an der Universität Siegen. In ihrer Forschung interessiert sich Prof. Grutschus für Themen wie Sprachwandel, Prosodie der spanischen und französischen Sprache wie auch für das Gebiet der Sprachvariation, innerhalb dessen sie beispielsweise argentinisches Spanisch oder das schweizer Französisch untersucht. Darüber hinaus beschäftigt sich Prof. Grutschus mit computervermittelter Kommunikation und der Sprachverwendung in sozialen Medien.

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© Ecki Raff
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© Lutz Kettner

Prof. Dr. Elvira Mass

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Prof. Dr. Elvira Mass hat seit dem 5. Mai 2022 die W3-Professur für Developmental Biology of the Immune System am Life and Medical Sciences (LIMES) Institut inne. Sie studierte Biologie an der Universität Bonn und promovierte ebenda im Fach Molekulare Biomedizin. Als Postdoc-Forschungsstipendiatin war Prof. Mass bereits sowohl am LIMES-Institut Bonn, dem King‘s College London als auch dem Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York aktiv. Anschließend kehrte sie als Gruppenleiterin für Entwicklungsbiologie des angeborenen Immunsystems an das LIMES-Institut zurück, wo sie von 2017 bis 2019 tätig war. Es folgten Tenure-Track-Professuren für Integrated Immunology an der Universität Erlangen-Nürnberg sowie für Entwicklungsbiologie des Immunsystems an der Universität Bonn. Prof. Mass erhielt bereits einige Preise wie den Bayer AG PhD Thesis Prize 2014 und den Heinz Maier-Leibnitz-Preis. 2021 wurde sie außerdem mit dem German Stem Cell Network (GSCN) Young Investigator Award ausgezeichnet. Einen Schwerpunkt ihrer Forschung stellt die Untersuchung der Entwicklung und Funktion residenter Makrophagen dar. Diese sind eine vielfältige Familie spezialisierter Phagozyten des angeborenen Immunsystems, die in den meisten Geweben vorhanden sind. Wie jüngste Arbeiten zeigen konnten, sind residente Makrophagen eine Art ‘Gründungszelltyp‘ in den meisten Organanlagen und entwickeln sich in vielen Organen während der Embryonengenese. Als solche unterstützen die Makrophagen die Entwicklung von Organen und ihre Funktionen. Prof. Mass verfolgt das Forschungsinteresse, den Beitrag der residenten Makrophagen zu homöostatischen Funktionen während der Organogenese, aber auch zu Krankheitsprozessen, wie der Fettleibigkeit und Infektionen, zu verstehen.

Prof. Dr. Christian März

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Seit dem 1. April 2022 ist Prof. Dr. Christian März W3-Professor für Allgemeine Geologie am Institut für Geowissenschaften. Nach seinem Studium der Geologie in Heidelberg hat sich Prof. März der marinen Geochemie zugewandt, bei der es vor allem um das Verständnis chemischer Stoffkreisläufe (zum Beispiel Kohlenstoff, Nährstoffe, Metalle) im Ozean und am Meeresboden geht – sowohl im heutigen Ozean als auch in vielen Millionen Jahre alten Meeresablagerungen. Dieses Verständnis erlaubt nicht nur die Rekonstruktion vergangener Umweltbedingungen, sondern ist auch essenziell im Kontext des aktuellen Klimawandels und der Verfügbarkeit diverser natürlicher Rohstoffe. Nach der Promotion in Bremen im Jahr 2008 und über Stationen in Oldenburg und Newcastle hat Prof. März zuletzt an der Universität Leeds geforscht und gelehrt. Er hat an mehreren Ausfahrten auf verschiedenen Forschungsschiffen teilgenommen, vor allem in den hohen nördlichen Breiten und der Arktis, wo auch sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt. Er ist außerdem aktiv im International Ocean Discovery Program (IODP), einer seit Jahrzehnten bestehenden internationalen Forschungskooperation mit starker deutscher Beteiligung.

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© Prof. Dr. Christian März

Meldungen

Zentrale Wissenschaftliche Einrichtungen

Prof. Dr. Bodo Hombach ist am 24. Oktober 2022 als Präsident der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP), einem An-Institut der Universität Bonn, verabschiedet worden. Im Rahmen einer Diskussionsrunde diskutierten Ministerpräsident Hendrik Wüst und weiteren Gästen zum Thema „Zeitenwende? Wo wir in fünf Jahre stehen“. Das Präsidentenamt wurde feierlich an Prof. Dr. Sigmar Gabriel, Bundesminister a.D. und Armin Laschet MdB, Ministerpräsident a.D. übergeben. Prof. Hombach ist nun Ehrenpräsident der Akademie.

Dr. Vera Traub ist mit Wirkung vom 1. September 2022 für die Dauer von drei Jahren zur Juniorprofessorin (W1) für Diskrete Mathematik am Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik ernannt worden.

Juniorprofessorin Dr. Vera Traub wurde für ihre herausragende Dissertation in Diskreter Mathematik mit dem Richard Rado Award 2022 der Sektion Diskrete Mathematik der Deutschen
Mathematik-Gesellschaft ausgezeichnet. Namensgeber Richard Rado lieferte mit seiner Forschung auf dem Gebiet der Diskreten Mathematik grundlegende Beiträge, die bis heute von wissenschaftlich aktueller Relevanz sind. Die Auszeichnung, die mit 1.000 Euro dotiert ist, wird seit 1998 alle zwei Jahre verliehen und durch die Entscheidung eines ausländischen renommierten Mathematikers vergeben. Jesús A. De Loera von der University of California prämierte die Dissertation der Bonner Juniorprofessorin. Traub, die Mitglied des Hausdorff Center for Mathematics (HCM) ist, wurde erst kürzlich für ihre Dissertation mit dem Maryam Mirzakhani New Frontiers Prize der Breakthrough Prize Foundation ausgezeichnet. Mit ihrer Doktorarbeit gelangen ihr bedeutende Durchbrüche zu noch bestehenden Fragen des Travelling Salesman Problems (TSP).

Katholisch-Theologische Fakultät

Prof. Dr. Klaus von Stosch, Professor für Systematische Theologie, wurde in der Bonner Kirche St. Hedwig von Weihbischof Rolf Steinhäuser zum Ständigen Diakon geweiht. Als Diakon wird er das Seelsorgeteam der Gemeinde St. Thomas Morus in Bonn verstärken.

Dr. Stefan Walser ist mit Wirkung vom 15. September 2022 zum Juniorprofessor (W1) für Fundamentaltheologie und christliche Identitäten am Fundamentaltheologischen Seminar für die Dauer von drei Jahren ernannt worden.

Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät

Prof. Dr. Christian Bayer, Professor am Institut für Makroökonomik und Ökonometrie, ist in die Gaspreiskommission der Bundesregierung berufen worden.

PD Dr. Kathrin Brei wurde über den 30. September 2022 hinaus bis zum 31. März 2023 mit der Vertretung der Professur für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht, Rechtsvergleichung und Europäisches Privatrecht (W2) am Institut für Deutsches, Europäisches und Internationales Familienrecht beauftragt.

Dr. Pavel Brendler ist in der zweiten Anstellungsphase mit Wirkung vom 10. September 2022 zum Juniorprofessor (W1) für Topics in Macroeconomics and Public Economics am Institut für Makroökonomik und Ökonometrie für die Dauer von drei Jahren ernannt worden.

Juniorprofessorin Gönül Doğan übernimmt für die Zeit vom 1. April 2023 bis zum 30. September 2023 die Vertretung der Professur für Angewandte Mikroökonomik (W3) am Institut für Angewandte Mikroökonomik.

Prof. Dr. Lorenz Götte, Institut für Angewandte Mikroökonomik, ist mit Ablauf des 30. November 2022 als Universitätsprofessor W3 ausgeschieden. Seine neue Dienststelle ist die University of Singapore.

Dr. Thomas Grosse-Wilde wurde für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2023 mit der Vertretung der Professur für Strafrecht und Rechtsphilosophie (W2) am Rechtsphilosophischen Seminar beauftragt.

Prof. Dr. Jens Koch, Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht, ist mit Ablauf des 30. September 2022 als Universitätsprofessor W3 ausgeschieden. Seine neue Dienststelle ist an der Universität zu Köln.

Dr. Hanna Schwank ist mit Wirkung vom 5. August 2022 für die Dauer von drei Jahren zur Juniorprofessorin (W1) für Wirtschaftsgeschichte am Institut für Makroökonomik und Ökonometrie ernannt worden.

Dr. Alexander Wilhelm übernahm für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2023 die Vertretung der Professur für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht (W2) am Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht.

Dr. Donghai Zhang ist in der zweiten Anstellungsphase für die Dauer von drei Jahren mit Wirkung vom 04. Januar 2023 zum Juniorprofessor (W1) für Volkswirtschaftslehre für Makroökonomik am Institut für Makroökonomik und Ökonometrie ernannt worden.

Medizinische Fakultät

Prof. Dr. Nicole Ernstmann, Zentrum für Innere Medizin, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, ist mit Ablauf des 31. Oktober 2022 als Universitätsprofessorin W2 ausgeschieden. Ihre neue Dienststelle ist die Universität zu Köln.

Prof. Dr. Ulrich Gembruch wurde für die Zeit vom 22. Juni 2022 bis zum 31. März 2023 mit einer Selbstvertretung der Professur für Geburtshilfe und Pränatale Medizin (W3) am Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde beauftragt.
Prof. Dr. Frank Giordano, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, ist mit Ablauf den Monats September 2022 als Universitätsprofessor W3 ausgeschieden. Er forscht nun an der Medizinischen Fakultät Mannheim (Uni Heidelberg).
Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen, Direktor der Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde am Universitätsklinikum Bonn (UKB) wurde von der European Federation of Periodontology (EFP) für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Parodontologie als erster Deutscher mit dem Distinguished Scientist Award ausgezeichnet.

Philosophische Fakultät

PD Dr. Axel Bernd Kunze vom Bonner Zentrum für Lehrerbildung (BZL) ist seit Januar 2023 Mitglied im neu konstituierten Beirat der Gemeinschaft für deutsche Stundengeschichte e. V. (GDS) und Berater des Arbeitskreises der Studentenhistoriker (AKSt). Seit diesem Jahr ist er Mitglied im Herausgeberbeirat des neuen Jahrbuches für Wissenschaftsfreiheit, das vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit herausgegeben wird und ab 2024 erscheinen soll.

PD Dr. Peter Glasner wurde für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2023 mit der Vertretung der Professur für Ältere Germanistik mit besonderer Berücksichtigung der deutschen Literatur des Mittelalters (W2) in der Abteilung für Germanistische Mediävistik beauftragt.

Prof. Dr. Wolfgang Hallet wird über den 30. September 2022 hinaus bis zum 30. September 2023 mit der Vertretung einer W2-Professur beauftragt.

Dr. Elena Parina ist mit Wirkung vom 1. Oktober 2022 für die Dauer von drei Jahren zur Juniorprofessorin (W1) für Keltologie am Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie ernannt worden.

Prof. Dr. Sabine Sielke, Professorin für Literatur und Kultur Nordamerikas am Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie, nahm vom 1. September bis 31. Oktober 2022 die Fortsetzung ihrer Fellowship am Hanse-Wissenschaftskolleg wahr.

Dr. Henning Türk übernimmt für den Zeit vom 1. April 2023 bis zum 30. September 2023 die Vertretung der Professur für Geschichte der Neuzeit (W2) am Institut für Geschichtswissenschaft.

Landwirtschaftliche Fakultät

Dr. Christian Baccarella wird für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 mit der Vertretung der Professur für Innovation und Management im Agribusiness (W3) am Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR) beauftragt.

Dr. Agim Ballvora wird für den Zeitraum vom 8. Dezember 2022 bis zum 16. Juli 2023 mit der Vertretung der Professur für Pflanzenzüchtung (W3) am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) beauftragt.

Prof. Dr. Frank Ewert, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES), wird über den 31. Dezember 2022 hinaus bis zum 28. Februar 2026 zur Übernahme der Tätigkeit als wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung (ZALF) e.V. beurlaubt.

Dr. Thomas Gaiser wird über den 31. Dezember 2022 bis zum 28. Feruar 2026 hinaus mit der Vertretung der Professur für Pflanzenbau (W3) am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) beauftragt.

Dr. Daniel Hermann ist mit Wirkung vom 1. Oktober 2022 für die Dauer von drei Jahren zum Juniorprofessor (W1) für Management der digitalen Kreislaufwirtschaft am Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR) ernannt worden.

Prof. Dr. Theo Kötter wird für die Zeit vom 1. September 2022 bis zum 31. August 2023 mit einer Selbstvertretung der Professur für Städtebau und Bodenordnung (W3) am Institut für Geodäsie und Geoinformation beauftragt. Die Professur hatte er seit März 2003 inne.

Dr. Dominic Lemken ist mit Wirkung vom 1. Dezember 2022 für die Dauer von drei Jahren zum Juniorprofessor (W1) für Sozioökonomik Nachhaltiger Ernährung am Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR) ernannt worden.

Dr. Susanne Plattes ist mit Wirkung vom 22. September 2022 zur Akademischen Oberrätin ernannt worden. Bisher war sie Akademische Rätin an der Landwirtschaftlichen Fakultät.Prof. Dr. Daniel Wallach, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) – Exzellenzcluster PhenoRob, wird für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2024 als Distinguished Professor Emeriti mit einer Lehrverpflichtung von 2 Lehrveranstaltungsstunden je Woche in der Vorlesungszeit beschäftigt.

 

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Dr. Martin Baunach ist mit Wirkung vom 1. September 2022 für die Dauer von drei Jahren zum Juniorprofessor (W1) für Pharmazeutische Biologie am Institut
für Pharmazeutische Biologie ernannt worden.

Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann, Honorarprofessor in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, ist von dem Stiftungsrat der NRW-Stiftung für fünf weitere Jahre im Amt des ehrenamtlichen Vorstands der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat-und Kulturpflege bestätigt worden. Mit fünf weiteren Expert*innen für Denkmalpflege, Naturschutz und Verwaltung leitet Prof. Erdmann die größte Landesstiftung an Rhein, Ruhr und Weser.

Dr. Alexander Follmann übernahm für die Zeit vom 1. März 2023 bis zum 31. März 2023 die Vertretung der Professur für Erdwissenschaften (W2) am Geowissenschaftlichen Institut.

Prof. Dr. Massimiliano Gubinelli wurde vom 1. September 2022 bis zum 30. November 2022 zur Wahrnehmung einer Tätigkeit an der University of Oxford beurlaubt. Außerdem schied er auf eigenen Antrag mit Ablauf des Monats November 2022 als Universitätsprofessor (W3) am Institut für Angewandte Mathematik aus.

Prof. Dr. Franca Hoffmann, Institut für Angewandte Mathematik, ist auf eigenen Antrag mit Ablauf des 30. November 2022 als Universitätsprofessorin W2 ausgeschieden. Ihre neue Dienststelle ist das California Institute for Technology (Caltech).

Prof. Dr. Georg Oberdieck, Hausdorff Center for Mathematics (HCM), ist auf eigenen Antrag mit Ablauf des 31. Januar 2023 als Universitätsprofessor W2 ausgeschieden. Seine neue Dienststelle ist am KTH Royal Institute of Technology in Stockholm.

Die Sigrid Peyerimhoff-Preise 2022 verlieh die Bonner Universitätsstiftung an die Nachwuchstalente aus dem Fachbereich Chemie Annika Marie Krüger und Dr. Philipp Pracht. Für ihre herausragende Masterarbeit erhielt Annika Marie Krüger, Beste ihres Jahrgangs, den Sigrid Peyerimhoff-Förderpreis. In ihrer Arbeit mit dem Thema „Investigation of the antimicrobial mode of action of Teixobactin on biomimetic membrane model systems“ hatte Krüger das Ziel, die antibakterielle Wirkung von Teixobactin auf biophysikalische Weise zu charakterisieren, womit sie einen spannenden Beitrag auf dem Gebiet der physikalischen Biochemie leistet. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. Pracht wurde mit dem 3.000 Euro dotierten Sigrid Peyerimhoff-Forschungspreis für seine wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet. Mit seiner Arbeit „Calculation of absolute molecular entropies and heat capacities made simple“ trägt er einen fundamentalen Teil für die übergeordnete Fachdisziplin der Chemie bei. Nach seiner Promotion begann Dr. Pracht mit einem Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Humboldt-Stiftung eine Forschungstätigkeit an der University of Cambridge.

Zu Gast über die Alexander von Humboldt-Stiftung

Dr. Juan Eduardo Villanueva Criales, Weitere Altertumswissenschaften, Museo Nacional de Etnografía y Folklore, La Paz, Bolivien, Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Forschende, Gastgeberin: Prof. Dr. Karoline Noack, Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

 

Verstorben

Andreas Blasius ist am 15. Januar 2023 im Alter von 55 Jahren verstorben. Er spielte bei der Etablierung des Bonner Ägyptischen Museums und im engen Austausch mit Gründungsdirektorin Ursula Rößler-Köhler eine wichtige Rolle und war Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender des Fördervereins. Blasius erwarb seinen Magister in Alter Geschichte vom Dezember 1995 und arbeitete im Bonner Sonderforschungsbereich 534 „Judentum - Christentum. Konstituierungs- und Differenzierungsprozesse in Geschichte und Gegenwart“ (07/1999 bis 06/2003). Mit akribischer Detailarbeit in seinem Forschungsfeld des Hellenismus und insbesondere der Ptolemäer-/Seleukidenzeit erreichte er Klarheit im Urteil und sein Wissenskosmos spannte sich zeitlich und räumlich vom pharaonischen Ägypten bis zum römischen Britannien. International galt er als geschätzter und vernetzter Forscher und lieferte in den Fächern Alte Geschichte, Theologie, Klassische Archäologie und eben Ägyptologie substanziellen Beiträge zu diversen lokalen, nationalen und internationalen Konferenzen und Workshops. Privat war er ein leidenschaftlicher Sammler, und besonders im Feld der Münzen kam dem Museum seine diesbezügliche Expertise zu Gute. Blasius war ein begeisterter und begeisternder Lehrer, der über viele Jahre regelmäßig sehr erfolgreiche Kurse zum ptolemäischen und römischen Ägypten, zum römischen Britannien oder zur pharaonenzeitlichen ägyptischen Geschichte angeboten hat.

Prof. Dr. Helmut Fichsel verstarb am 24. Dezember 2022 im Alter von 92 Jahren. Geboren 1930 in Rudolstadt, Thüringen, lernte und studierte er unter anderem an der Universität in Heidelberg, wo er 1955 seinen Doktor der Medizin erwarb. Von 1955 an arbeitete und forschte er an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn im Bereich der Kinderheilkunde, ab 1968 als Oberarzt. Von 1980 bis 1995 war er der leitende Neuropädiater an der Universitätskinderklinik Bonn und Professor für Pädiatrie. Auch nach seinem Ruhestand besuchte er gerne Veranstaltungen der Fakultät und engagierte sich dafür. Fichsel erwarb sich auf dem Gebiet der Kinderheilkunde große Anerkennung und war Mitbegründer der Gesellschaft für Neuropädiatrie. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Alfred Hauptmann-Preis, für seine Arbeiten im Bereich der Epilepsie, und für sein Wirken 1997 mit dem mit dem Verdienstkreuz am Bande. Die Begeisterung für seine Arbeit und sein Engagement in Lehre und Forschung brachten ihm besondere Wertschätzung bei Kolleg*innen, Mitarbeitenden und Studierenden ein.

Prof. Dr. Dieter Hänssgen verstarb am 24. Februar 2023 im Alter von 86 Jahren. Der seit 2001 pensionierte Hochschullehrer für Anorganische Chemie wurde in Tokio geboren, wohin es die Familie aufgrund der beruflichen Tätigkeit des Vaters geführt hatte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Tod des Vaters wurde die Familie nach Deutschland ausgewiesen. Dieter Hänssgen legte 1954 in Jena das Abitur ab. Nach der Flucht in die Bundesrepublik immatrikulierte er sich zum Wintersemester 1957/58 an der Universität Bonn. 1966 diplomierte er im Fach Chemie und promovierte in der Gruppe von Prof. Dr. Rolf Appel am Institut für Anorganische Chemie mit einer Arbeit zu elementorganischen Schwefel-Stickstoff-Verbindun-
gen mit summa cum laude. Dafür erhielt er den Promotionspreis der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Bonn. Nach seiner Habilitation 1974 mit dem Thema „Reaktionen von Organylstannanen mit Schwefel und Schwefel-Stickstoff-Verbindungen“ wurde er 1982 zum außerplanmäßigen Professor berufen. Hänssgen wirkte über 35 Jahre lang als Wissenschaftler und Hochschullehrer an der Uni Bonn und leistete mit seinen Arbeiten zur elementorganischen Chemie von Schwefel, Stickstoff und Zinn wesentliche Beiträge zur Synthese und zum Reaktionsverhalten dieser Verbindungsklasse. In dieser Zeit hat er auch maßgeblich am Umzug der chemischen Institute aus Poppelsdorf in die Gerhard-
Domagk-Straße mitgewirkt. Als Hochschullehrer hat Dieter Hänssgen über Jahrzehnte in Bonn die Grundausbildung von Chemikern, vor allem aber von Studierenden der Medizin, Pharmazie und Biologie bestimmt und hatte immer ein offenes Ohr für die Studierenden.

Prof. Dr. med. Karlfried Karzel verstarb am 12. Juni 2022 im Alter von 92 Jahren. Über 35 Jahre war er am Pharmakologischen Institut der Universität Bonn tätig. Studiert hat Prof. Karzel Medizin in den Universitäten Freiburg und Bonn, wobei sein Interesse besonders den Fächern Pharmakologie und Toxikologie galt. 1957 folgte die Promotion am Pharmakologischen Institut in Bonn. Im Rahmen eines Forschungsaufenthalts verbrachte er eine kurze Zeit in Edinburgh, habilitierte 1965 und war nach seiner Berufung von 1970 bis 1994 am Pharmakologischen Institut als Hochschullehrer aktiv. Prof. Karzel veröffentlichte vielzählige wissenschaftliche Arbeiten in renommierten Fachzeitschriften und stellte bei nationalen und internationalen Kongressen seine didaktisch ausgezeichneten Fähigkeiten als Redner unter Beweis.

Prof. Dr. med. Klaus Mohr verstarb am 22. Dezember 2022 im Alter von 69 Jahren. Er galt als einer der profiliertesten Hochschullehrer der Pharmazie in Deutschland. Prof. Mohr studierte Medizin von 1972 bis 1978 an der Universität Kiel und promovierte 1979 bei Prof. Heinz Lüllmann. Bereits ab 1980 bis 1988 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und später Oberassistent im Institut für Pharmakologie der Universität Kiel und hielt Vorlesungen. Im Jahr 1988 habilitierte er sich. 1992 erhielt er einen Ruf als Professor für Pharmakologie und Toxikologie im Fachbereich Pharmazie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Klaus Mohr war für seine didaktischen Fähigkeiten, insbesondere bei Vorlesungen, weithin bekannt. Auch komplizierte Sachverhalte konnte er Hörenden einfach vermitteln. Gemeinsam mit seinem akademischen Lehrer Prof. Lüllmann und seinem Kollegen Albrecht Ziegler verfasste er den Taschenatlas der Pharmakologie, der später in zahllose Sprachen übersetzt worden ist. Von 2001 bis 2010 war er Sprecher des DFG-geförderten Graduiertenkollegs „Struktur und molekulare Interaktion als Basis der Arzneimittelwirkung“, von 2003 bis 2012 Studiendekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn und von 2004 bis 2007 Generalsekretär der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft. 2015 verabschiedete er sich aus gesundheitlichen Gründen von der Universität Bonn.

Der frühere Leiter der Maschinenwerkstatt 4.3. der Universität Bonn in Bonn-Poppelsdorf, Günter Muhr, ist am 1. Februar 2022, kurz vor der Vollendung seines 82. Lebensjahres in Bonn-Bad Godesberg verstorben. Günter Andreas Muhr, der aus dem Bonner Land (Gielsdorf bei Bonn) stammte, kam nach langjährigen Erfahrungen in der freien Wirtschaft zur Verwaltung der Uni Bonn, um ab 1980 die Leitung der Maschinen-Werkstatt in Bonn-Poppelsdorf mit seinen vielen Teams und ihren Dependancen in den Instituten (in der Innenstadt und dem Venusberg) zu übernehmen. Er war zuvor vorwiegend mit Großprojekten im Kölner Raum und selbstständig tätig. Er übte seine Funktion über 25 Jahre lang, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001, pflichtbewusst, verlässlich und vertrauensvoll aus.

PD Dr. Alheydis Plassmann ist am 28. November 2022 im Alter von 53 Jahren in Bonn verstorben. Dr. Plassmann war Mitarbeiterin der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft. Nach einem Studium der Fächer Geschichte, Philosophie, Keltologie und Walisische Geschichte in Bonn, Freiburg und Aberystwyth wurde sie 1997 mit einer Dissertation zum Thema „Die Struktur des Hofes unter Friedrich I. Barbarossa nach den deutschen Zeugen seiner Urkunden“ in Bonn promoviert und 2004 mit einer Arbeit zu „Identitäts- und Legitimitätsstiftung in früh- und hochmittelalterlichen Herkunftserzählungen“ eben-
falls in Bonn habilitiert. Ihre Forschungs-
schwerpunkte lagen im Bereich der deutschen und britischen mittelalterlichen Geschichte, wobei die Historiographiegeschichte der wichtigste ihrer Forschungsschwerpunkte war; für ihre Untersuchungen hat sie auch international viel Anerkennung erfahren. Auch die Diplomatik hat sie in ihren Arbeiten weiter begleitet. So hat sie Ansätze des Datamining genutzt, um die Urkundenpraxis Heinrichs II. von England auf seinen kontinentalen Besitzungen auszuwerten. Zunehmend hat sie in Forschung und Lehre auch Kölner Themen bearbeitet und damit die rheinische Tradition intensiver Beziehungen zwischen Köln und England fortgesetzt. Sie war insgesamt 27 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichtswissenschaft tätig und hat sich unter anderem als Mitglied des SFB „Macht und Herrschaft“, des Zentrums „Macht und Herrschaft“, des Bonner Mittelalterzentrums und der TRA „Present Pasts“ in vielfältiger Weise engagiert. Als Mitherausgeberin und Schriftleiterin der „Rheinischen Vierteljahrsblätter“ hat sie eine der führenden landesgeschichtlichen Zeitschriften maßgeblich geprägt. Dr. Alheydis Plassmann hat sich darüber hinaus als Gleichstellungsbeauftragte in zahlreichen Berufungskommissionen große Verdienste erworben und diese wie ihre anderen Aufgaben mit großem Engagement übernommen. Dies gilt auch für die universitäre Lehre; der Austausch mit den Studierenden war ihr sehr wichtig. In ihren letzten Lebenswochen hat sie sich noch erfolgreich um die Hausarbeiten des vergangenen Sommersemesters gekümmert, die sie gerne alle selbst korrigieren wollte.

25. Dienstjubiläum

Prof. Dr. Andreas Archut, Dezernat 8 – Hochschulkommunikation, am 30. Dezember 2022
Prof. Dr. Sven Behnke, Institut für Informatik, Abteilung VI - Intelligente Systeme und Robotik, am 02. Januar 2023
Prof. Dr. Walter Bruchhausen, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit / Public Health (IHPH), am 5. April 2023
Prof. Dr. Andreas Eberle, Institut für Angewandte Mathematik, am 17. Oktober 2022
Sonja Edmeier, Abteilung 3.3 – Wissenschaftliches Personal, am 1. Februar 2023
Dr. Rochus Franke, Institut für Zelluläre und Molekulare Botanik (IZMB), am 13. November 2022
Alexandra Jünger-Leif, Institut für Zellbiologie (izb), am 3. November 2022
Buket Kaygusuz, Abteilung 9.3 – Studierendensekretariat, am 2. Februar 2023
Triantafillia Keranidou, Dezernat 8 – Hochschulkommunikation, nachträglich am 25.03.2016
Prof. Dr. Ruth Kirschner-Hermanns, Chirurgisches Zentrum – Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, am 01. Januar 2023
Adelheid Kleine, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie, am
2. November 2022
Gertrud Mandt, Evangelisch-Theologische Fakultät – Sekretariat Prakt. Theologie, am 3. November 2022
Dr. Nicole Meier, Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie, am 6. November 2022
Prof. Dr. Barbara Niethammer, Institut für Angewandte Mathematik, am 4. Januar 2023
Helen Siegburg, Evangelisch-Theologische Fakultät – Transdisziplinäre Forschungsbereiche, am 18. Januar 2022
Prof. Dr. Andrea Stieldorf, Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung Historische Grundwissenschaften und Archivkunde, am 30. September 2022
Prof. Dr. Ina Maja Vorberg, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), am 9. November 2022
Dr. Christof Völker, Institut für Biochemie und Molekularbiologie (IBMB), am 30. November 2022

40. Dienstjubiläum

Prof. Dr. Thomas Bartolomaeus, Institut für Evolutionsbiologie und Zooökologie, am 1. Januar 2023
Heinz Biörnsen, Campus Frankenforst – Außenlabor Frankenforst, am 21. Januar 2023
Klaus Emmerich, Abteilung 3.4 – Personal in Technik und Verwaltung, Auszubildende, am 31. März 2023
Prof. Dr. Dagmar Glaß, Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Abteilung für Islamwissenschaft und Nahostsprachen, am 11. Dezember 2022
Jörg Göttner, Abteilung 4.1 – Zentrale Serviceaufgaben, am 7. März 2023
Heidrun Hauer, Hochschulrechenzentrum (HRZ) – Abteilung Anwendersupport/Arbeitsplatzsysteme, am 9. November 2022
Eberhard Kalb, Institut für Angewandte Physik (iap), am 2. Oktober 2022
Regina Kirchner-Bierschenk, Landwirtschaftliche Fakultät – Promotionsbüro, am 1. September 2022
Elke Meschede-Bach, Abteilung 4.6 – Kaufmännische Liegenschaftsbetreuung, am 21. Februar 2023
Ralf Meyer, Zentrum für europäische Integrationsforschung (ZEI) – Verwaltung / Bibliothek / IT, am 1. November 2022
Prof. Dr. Michael Schulz, Institut für Philosophie, Arbeitsbereich Philosophie und Theorie der Religionen, am 5. März 2022
Prof. Dr. Christian Steinhäuser, Institut für Zelluläre Neurowissenschaften, am 1. September 2022
Petra Weber, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES), Technische Assistenten, am 15. Januar 2023

Abschied in den Ruhestand

Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Institut für Öffentliches Recht, nach Verlängerung der Dienstzeit mit Ablauf des Monats Januar 2023
Prof. Dr. Karin Holm-Müller, Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR), mit Ablauf des September 2022
Prof. Dr. Detlef Müller-Mahn, Geographisches Institut, nach Verlängerung der Dienstzeit mit Ablauf des Dezember 2022
Dr. Hubert Rein, Pharmazeutisches Institut, mit Ablauf des November 2022
Prof. Dr. Wolf-Dieter Schuh, Institut für Geodäsie und Geoinformation, mit Ablauf des Juli 2023
Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum, Institut für Tierwissenschaften, mit Ablauf des Juli 2023
Prof. Dr. Claus-Christian Wiegandt, Geographisches Institut, mit Ablauf des März 2023

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