Zelt 1 - Münsterplatz

Forschung zu Ernährung und Gesundheit an der Universität Bonn und dem Universitätsklinikum Bonn

Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (IEL), Sektion Global Health (UKB) und Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF)

Ernährung und Gesundheit sind eng mit Nachhaltigkeit verknüpft. Forscher*innen der Universität Bonn erklären, wie sie sich diesem Zusammenhang in Ihren Projekten annähern und welche Konzepte für globale Lösungsansätze verfolgt werden.

Projektpräsentationen

Pflanzenbasierter Lebensmittel für eine nachhaltige und gesundheitsfördernde Ernährung

Nachhaltige Proteinquellen für die menschliche Ernährung, wie Milchprodukt- und Fleischalternativen, werden vom IEL im Rahmen von „Innovationsraum NewFoodSystems“ untersucht. Die Auswirkungen pflanzenbasierter Ernährungsformen auf Gesundheit und Stoffwechsel werden in der breit aufgestellten Kohortenstudie „COPLANT“ und verschiedenen Interventionsstudien zu spezifischen Fragen erforscht.

Besucher*innen können an einem Ernährungsquiz teilnehmen und dabei den Weg vom Proteinrohstoff zum Endprodukt anhand von Mustern nachvollziehen, z.B. wie kommt die Lupine in die Milch? Außerdem kann man eine App, die zur Ernährungserhebung in der COPLANT Studie verwendet wird, selber ausprobieren.

Das Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (IEL), der Universität Bonn, beschäftigt sich mit der Entwicklung pflanzenbasierter Lebensmittel für eine nachhaltige und gesundheitsfördernde Ernährung. 

Im Rahmen des Innovationsraums NewFoodSystems werden in der Professur Lebensmittelwissenschaften verschiedene pflanzliche Proteine sehr detailliert analysiert und gleichzeitig wird untersucht, wie sich diese für die Herstellung von Milchprodukt- und Fleischalternativen eignen.
newfoodsystems.de/projekte/nachhaltige-proteinzutaten/ 

In der Kohortenstudie „COPLANT“ untersucht die Professur Ernährungsepidemiologie pflanzenbasierte Ernährungsformen (z.B. vegan oder vegetarisch) auf deren langfristigen Nutzen für die menschliche Gesundheit. Hierzu wurde eigens ein App-basiertes Erhebungsinstrument entwickelt. www.bfr.bund.de/de/coplant-studie.html

Die physiologischen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit werden darüber hinaus in Form von Interventionsstudien in den Professuren Ernährungsphysiologie und Ernährung und Mikrobiota untersucht. Aktuelle Studien befassen sich beispielsweise mit dem Einfluss von Raps- und Kokosöl auf den Stoffwechsel oder mit dem Einfluss von Haferverzehr auf den Stoffwechsel, das Darmmikrobiom und Kognition.
www.bonn-gut.uni-bonn.de/en/research-projects

 

Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften Uni Bonn
© IEL / Uni Bonn
UKB Sektion Global Health
© Universitätsklinikum Bonn

Nachhaltigkeit in Globaler Gesundheit (Global Health) – praktikable und nachhaltige Technologien

Anhand von Technologien, die an ein ressourcenarmes Umfeld angepasst sind, werfen wir einen Blick auf die ökonomische, ökologische, soziale und organisatorische Dimension von Nachhaltigkeit im globalen Gesundheitsbereich. Im Fokus stehen gesundheitsrelevante Instrumente, die robust, langfristig finanzierbar und durch die Menschen vor Ort zuverlässig angewendet und gewartet werden können.

Wir laden dazu ein, Technologien aus der Kindergesundheit, Onkologie, Chirurgie, Ernährung und Trinkwasseraufbereitung kennenzulernen und diese auszuprobieren. Dabei bieten wir auch Einblicke in die Gesundheitsversorgung in afrikanischen Ländern wie Malawi, Tansania, Uganda und Kenia.

Technologien in der Kindergesundheit

Die AG Kindergesundheit (‚Global Child Health‘) unter Leitung von Dr. med. Andreas Schultz zeigt praktische Beispiele zum Anfassen und Mitmachen aus dem Alltag als Kinderarzt und Forscher in Malawi. Lernen Sie, wie mit einfachen Erfindungen kindgerechte Versorgung unter schwierigen Bedingungen möglich gemacht wird und mit welchen Kunstgriffen man Laien trainieren kann, lebensrettendes Wissen anzuwenden. Erfahren Sie zum Beispiel welche Technologien bei der Augenuntersuchung verwendet werden, und testen Sie diese. Lernen Sie außerdem bewährte und kostengünstige Technologien zur Überwachung der Körpertemperatur bei Säuglingen kennen, die ganz ohne Strom auskommen. Wir zeigen wie Mangelernährung bei Kindern unter einfachen Bedingungen festgestellt wird, damit Untergewicht frühzeitig erkannt und behandelt werden kann. Dazu gehören auch Informationen, wie den jungen Patient:innen bei hohem Flüssigkeitsverlust mit einfachsten Mitteln geholfen werden kann.

Behandlung von Krebs in Tansania

Die AG Globale Onkologie (‚Global Oncology‘) beschäftigt sich mit der Krebsbehandlung in ressourcenarmen Ländern. Dabei geht es auch um den Einsatz moderner diagnostischer Verfahren, die Zeit, Arbeitskraft und Kosten einsparen und dabei präzisere Ergebnisse liefern. Dr. med. Oliver Henke wird in einem Videobeitrag „nanopore sequencing“ vorstellen, das aktuell in Ostafrika zur Diagnostik von Lymphkrebs bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt wird.

Chirurgie

Die AG Globale Chirurgie (‚Global Surgery‘) unter der Leitung von Dr. med. Jan Wynands stellt ein einmaliges Krankenhausprojekt in Jinja, Uganda vor. Warum es in Uganda ein Zentrum für Rekonstruktive und Globale Chirurgie braucht, welche Krankheitsbilder dort behandelt werden und wie viel Prozent aller weltweit durchgeführten Operationen jährlich in den einkommensschwächsten Ländern durchgeführt werden, erfahren Sie an unserem Stand.

Sicheres Trinkwasser mit einfachsten Mitteln

Dr. Andrea Rechenburg präsentiert Technologien rund um die Aufbereitung und Überwachung der kostbaren Ressource Trinkwasser unter einfachsten Bedingungen.

Wir zeigen, wie Trinkwasser mit einfachen Methoden gesäubert werden kann und sich lokales Wissen für die Beurteilung der Wasserqualität nutzen lässt. Daneben zeigen wir auch Lösungen zur Messung von Verunreinigungen im Trinkwasser, die unter einfachen Bedingungen funktionieren und die in verschiedenen Forschungsprojekten vor Ort in Tansania und Kamerun angewendet werden.

Verbesserung der Ernährung durch den einheimischen Baobab-Baum in Kenia

Dr. Esther Evang zeigt, welches Potential in der häufig unterschätzten Baobab-Frucht steckt und wie die optimale Verarbeitung der Frucht einen Beitrag zur Verbesserung der Ernährung in Kenia leisten kann.

Der Baobab-Baum, auch Affenbrotbaum genannt, ist einer der wichtigsten einheimischen Obstbäume in Afrika. Die Früchte enthalten hohe Mengen an Vitamin C, aber auch Eisen, Zink, Calcium und Magnesium. Machen Sie sich selbst ein Bild von den Früchten und dem draus gewonnen Baobab-Pulver! Herkömmliche Baobab-Produkte, sind in einigen Teilen Kenias verfügbar, ihre Qualität und ihr potenzieller Einfluss auf den Ernährungs- und Gesundheitsstatus der Verbraucher sind jedoch unbekannt. Das vorgestellte Forschungsprojekt lieferte erste Erkenntnisse mit Blick auf eine Verbesserung der Eisenaufnahme und des Eisenstatus.

Die Sektion Global Health wurde im Mai 2020 mit Besetzung der Stiftungsprofessur ‚Globale Gesundheit – soziale und kulturelle Aspekte‘ gegründet. Sie ist am Universitätsklinikum Bonn angesiedelt und leitet den internationalen und interdisziplinären Masterstudiengang MSc Global Health. Zu den Hauptaufgaben der Sektion gehört die Forschung und praxisrelevante Auseinandersetzung mit Gesundheitsfragen in einer globalen Perspektive. Fragen, denen an der Sektion aktuell nachgegangen wird, sind beispielsweise:

  • Wie kann eine Ausbildung von chirurgischem Personal in Uganda aussehen, die an die lokalen Gegebenheiten und vorhandenen Ressourcen angepasst ist?
  • Wie können Krebserkrankungen in Tansania von Gesundheitspersonal und Bevölkerung selbst früher erkannt werden?
  • Wie kann in Ausnahmesituationen wie einer Pandemie gewährleistet werden, dass Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit (Public Health) wie beispielsweise Schulspeisungen oder Impfungen nicht vernachlässigt oder gar ausgesetzt werden?

www.ukbonn.de/ihph/bereiche/globalhealth

master-globalhealth.de/section-global-health

Sektionsleitung Global Health
Univ.-Prof. Dr. med. Walter Bruchhausen, Dipl.Theol. MPhil
Institute für Hygiene und Public Health
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn

AGs der Sektion Global Health:

  • Global Child Health – Leitung: Dr. med. Andreas Schultz
  • Global Oncology – Leitung: Dr. med. Oliver Henke
  • Global Surgery – Leitung: Dr. med. Jan Wynands
  • Global Environmental Health – Dr. rer. nat. Andrea Rechenburg, Dr. rer. nat. Timo Falkenberg
  • Global Health Ethics, Anthropology and History -  Prof. Dr. med. Bruchhausen, Eva Kuhn

www.ukbonn.de/ihph/bereiche/globalhealth/forschung

Planetary Health Diet

Planetary Health Diet: Können alle Menschen auf dem Planeten satt werden ohne die Erde zu zerstören? - Ja, wenn viele verschiedene Dinge gleichzeitig geschehen: Die Landwirtschaft weltweit muss produktiv, umweltfreundlich, vielfältig und resilient werden. Außerdem müssen viele Menschen ihr Konsumverhalten verändern, vor allem in den reichen Ländern. Am besten funktioniert das durch politischen Mut, also Gesetze und Regeln zur Förderung nachhaltiger Lebensmittel/ Landwirtschaft. Und durch gesellschaftlichen Mut zur Veränderung und zum Ablegen ideologischer Scheuklappen.

Wie sieht eine Mahlzeit aus, die Menschen, Tieren und der Umwelt guttut? Besucher*innen können sich an einem simulierten Buffet einen Teller* zusammenstellen. Forscher*innen des ZEF erklären Ihnen, warum welche Lebensmittel für wen und was gesund sind.

* Die Ausgabe von echten Nahrungsmitteln ist aus Hygienegründen leider nicht möglich.

Das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) ist ein internationales und transdisziplinär ausgerichtetes wissenschaftliches Forschungsinstitut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Das Institut begann seine Forschungsarbeit im Jahre 1997.

Das ZEF will mit seiner Forschung und Ausbildung zu Armutsbekämpfung und nachhaltiger Entwicklung in Entwicklungsländern beitragen. Außerdem fördert es eine Stärkung und Vernetzung der internationalen Entwicklungsforschung in Deutschland, Europa und in Entwicklungsländern. Deshalb kooperiert das ZEF eng mit internationalen Wissenschaftlern und mit Experten aus der Entwicklungspolitik und -zusammenarbeit. Die Forschungsbereiche des ZEF sind: Landwirtschaft, Landnutzung, Klimawandel; Wasserressourcen (Bewirtschaftung); Biologische Vielfalt; Lebensmittel und Ernährung; Gesundheit; Geschlecht; Migration, Mobilität und Verstädterung; Governance und Konflikte; Märkte und Dienstleistungen; Innovation und Wissenschaftspolitik.
www.zef.de

ZEF
© Zentrum für Entwicklungsforschung

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Zelt 1, Münsterplatz:

  • Donnerstag, 12. Mai 2022
    09.00 - 18.00 Uhr

  • Freitag, 13. Mai 2022
    9.00 - 23.00 Uhr
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