Zivile Seenotrettung als kommende Demokratie
In der Diskussion radikaldemokratietheoretischer und postkolonialer Ansätze erarbeitet der Vortrag, wie Solidarität im europäischen Migrationsdiskurs aufgerufen wird: Solidarität dient einerseits als Schlagwort der politischen Praxis ziviler Seenotretter*innen. Andererseits wird sie von rechtsautoritären Gruppen aufgerufen, um anti-migrantische und rassistische Ressentiments zu schüren. Von einer Dekonstruktion dieser hermetischen „Solidarität“ ausgehend, hinterfragt der Vortrag die traditionelle solidaritätstheoretische Annahme, Solidarität beruhe auf Ähnlichkeit. Er zeigt stattdessen auf, inwiefern Solidarität in ihrer radikaldemokratischen Manifestation eine Praxis der differenten Vielen ausweist. Insofern zivile Seenotrettung in ihren Solidaritätspraktiken auf Differenz rekurriert, die kolonialen Kontinuitäten des europäischen Migrations- und Grenzregimes reflektiert und damit die Demokratisierung der Demokratie vorantreibt, kann sie als demokratisierende Praxis gedeutet werden.
Zeit
Mittwoch, 26.04.23 - 18:00 Uhr
- 19:30 Uhr
Veranstaltungsformat
Vortrag
Themengebiet
Demokratieforschung, Migration und Flucht
Referierende
Mareike Gebhardt
Zielgruppen
Studierende
Wissenschaftler*innen
Alle Interessierten
Ort
Bonner Universitätsforum, Heussallee 18-24, 53113 Bonn
Reservierung
erforderlich
Link zu Anmeldung/Ticket
Weitere Informationen
Veranstalter
Forum Internationale Wissenschaft
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Links
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